Hvide Sande
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Die ersten Jahre, irgendwann Ende der 90er

Dänemark ? Im April ? Windsurfen ? - Wer auch immer diese Eckdaten unseres bevorstehenden Urlaubs vernahm, bedachte uns mit einem bedauernden Lächeln.

O.K., das Wetter ist zu dieser Jahreszeit in Dänemark sicherlich nicht so berauschend wie auf den Kanaren, aber dafür bläst hier gemäß Statistik (und eigener Erfahrung) wenigstens ein verläßlicher Wind.

Aber Wassertemperaturen um die 6-8° C und durchschnittlich 10° C Lufttemperatur ? - Egal, einen eingefleischten Surfer kann das doch wohl nicht abschrecken, oder ? Schließlich kann man sich ja warme Gedanken machen...

Angespornt durch die Erwartung erstmalig in diesem Jahr wieder einmal mit Hochgeschwindigkeit über die Kabbelpiste zu rasen machten wir uns auf den Weg nach Hvide Sande, einem kleinen Fischerort am Ringkjöbing Fjord an der Westküste des dänischen Festlandes.

Am günstigsten ist der Ort, der auf einem schmalen Küstenstreifen zwischen Nordsee und dem Ringkjöbing Fjord liegt, über folgende Route zu erreichen: Von Hannover aus auf der A7 nach Hamburg und weiter nach Flensburg bzw. zur dänischen Grenze. In Dänemark zunächst auf der Autobahn bleiben, Abfahrt Abenraa Richtung Esbjerg/Ribe. Von Ribe aus der Beschilderung folgen und über Varde, Nörre Nebel, Nymindegab nach Hvide Sande.

Spätestens wenn man in Nymindegab über die Düne auf den ca. 40 km langen Küstenstreifen zwischen Nordsee und Fjord einbiegt und weiße Schaumkronen auf dem Wasser sieht, verspürt man ein unwiderstehliches Kribbeln unter den Fußsohlen.
Was allerdings, wenn außer einigen Möwen keinerlei weiße `Flecken´ auf dem Wasser zu entdecken sind ?
Bestens - so hat man für den bisherigen Tag wenigstens noch nix verpaßt.

Vor dem Bezug der Bleibe (Ferienhaus oder Zeltplatz) gehört der Besuch eines (oder der beiden) Surfspots in Hvide Sande zum Standardritual jedes Hvide Sande Besuchs
(Detailinfos über die Spots findet ihr in unser Revierinfo-Sektion). Wasser- und Luftemperatur sowie insbesondere die angesagte Windgeschwindigkeit u. -richtung wollen schließlich ermittelt werden.
“Soll besser werden...” ist meistens die Standardantwort, die man zunächst mit Genugtuung vernimmt und sich dann ganz entspannt dem Abladen u. Einräumen des Surfequipments widmen kann.

In ähnlicher Weise verlief unsere Ankunft auch in diesem Jahr. Samstag (Anreisetag wegen Ferienhauswechsel): No Wind, 6° C, feucht. Sonntag: Zunächst dasselbe Szenario. Zum Glück erbarmte sich ein Tief und bescherte uns am Abend ein laues Lüftchen (3-4 bf). Montag: No wind; Dienstag: 4-5 bf; Mittwoch: No wind; Donnerstag: knappe 4 bf; Freitag & Samstag: nix
 

...aber dann am Sonntag ab 19:00 Uhr 5-6 bf - klasse - leider mit einigen wilden Schauerböen und bei 6° C Lufttemperatur. Außerdem wird es Mitte April, je nach Wetter, schon gegen 20:30 Uhr richtig duster. Montag & Dienstag wieder Flaute und Regen ohne Ende. Ab Mittwoch Wetterbesserung (Sonne - Yippie !!!). Zum Schluß am Freitag noch einmal 5-6 bf und gute Aussichten für das Wochende.... allerdings ohne uns denn wir müssen zurück.
 
Soviel zur vielgepriesenen Windstatistik :-(

Ausreichend Lesestoff, CDs, ein paar gepflegte Pils und eine grundsätzlich positive Lebenseinstellung sind für die Flautentage überlebenswichtig, den das Frustpotential kann riesengroß werden . . .



Ein Besuch im neuen Jahrtausend


Tja, und wer nun glaubt, daß uns die Kälte des letzten Jahres davon abgehalten hätte, wieder im April nach Hvide Sande zu fahren, der hat sich getäuscht. Ein mildes Wochenende (15 Grad) im März gab uns Hoffnung und wir machten uns  wieder auf den Weg in den Norden.

Die Vorhersagen waren zwar wieder schlecht, aber nun war es nicht mehr zu ändern. Von heftigen Regenschauern begleitet trafen wir nach langer Fahrt an unserem Urlaubsziel ein.

Diesmal lag die Wassertemperatur nur bei 5° C, was aber nicht das eigentliche Problem war. Bei Lufttemperaturen von 2-5° C macht das Auf- und Abriggen einfach keinen Spaß. Glücklicherweise waren die Windverhältnisse in der ersten Woche einigermaßen anständig (Ost, NO, N und NW bei ca. 4-6 Beaufort).

In der zweiten Woche war allerdings Dümpeln angesagt. Wer nicht gerade sein Schwachwindmaterial dabei hatte (unsers lag aus Platzgründen natürlich zu Hause) mußte das müde Treiben vom Lande aus verfolgen oder konnte die frierenden Angler an der Schleuse beobachten.

Während der Windwoche hatten die Locals zeitweise eine Menge Spaß am Spot an der Hafenmole. Bei satten 7 Windstärken und max 2° C kämpften sie gegen den böigen Wind.

Angesichts der Tatsache, daß es mittlerweile zu schneien begann, zogen wir es vor, unserer Ferienbutze erst einmal ein bißchen einzuheizen und uns den mitgebrachten Schmökern zuzuwenden.

Man ist wahrscheinlich doch besser bedient, wenn man sich zu dieser Jahreszeit in südliche Gefilde begibt.
Wer allerdings auf kalte Pfoten und Eiszapfen an der Nase steht, dem kann man einen Surfurlaub in Dänemark im April nur “wärmstens” empfehlen.....nur beschwert Euch nicht wir hätten Euch nicht gewarnt.......   :-)



Hvide Sande zum Dritten oder “Wir koennen einfach nicht genug bekommen...”


Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre wußten wir, daß es uns beim Surfurlaub im Frühling in Dänemark `kalt´ erwischen kann. Das wäre auch in 2002 nicht anders gewesen. Unser Ausweichziel El Yaque erwies sich daher im März/April als richtige Wahl.

Dennoch durfte der alljährliche Trip nach Hvide Sande nicht fehlen und wir entschieden uns, es einmal im Frühsommer (Mai/Juni) zu versuchen.

Es sei vorweg gesagt: es war ein absoluter Volltreffer. Nicht nur, daß die Dänen fast sämtliche WM-Spiele im Free-TV übertragen haben, nein, die Wind- u. Wetterverhältnisse waren einfach genial.

Es fing bereits am obligatorischen Anreise-Samstag an. Schaumkronen begrüßten uns, nachdem wir in
Nymindegab auf den Küstenstreifen einbogen (West 4-5). Der nächste Tag war zwar zum Surfen nicht geeignet,
aber ein Hoch über Norwegen versprach Besserung bereits am folgenden Montag.

Montag. Strahlender Sonnenschein. Temperaturen um die 25-28°C und ein strammer Wind aus Osten (5-6 Beaufort)
Dienstag. Wetter wie am Vortag, allerdings mit Winden bis zu 7-8 Beaufort.
Mittwoch gab es eine kleine Pause, Donnerstag und Freitag wurden jedoch noch einmal richtig anspruchsvoll (17-22 m/s).

Das Beste war jedoch die Konstanz, mit der der Wind aus Osten/Südosten blies. Normalerweise reißt es ja ab 6-7 Windstärken wie bekloppt am Segel, wenn mal eine Hammerbö das Segel trifft......

Wieviel Spaß wir und andere bei den Freeride-Bedingungen hatten zeigen die Bilder auf dieser Seite.
 
Die zweite Woche war leider nur für Schwachwindmaterial geeignet: der Wind drehte auf West / Nordwest und brachte neben Regenwolken und Gewitter nur ein laues Lüftchen zustande. Zum Glück wechselt das Wetter an der See blitzschnell und es gab kaum einen Tag der völlig verregnet war. Zudem verkürzten uns spannende WM-Vorrundenspiele die trüben Tage.

Zum Ende der Woche waren die Bedingungen an der Hafenmole mit 6 Windstärken aus Nordwest wieder richtig gut.

Trotz der weniger erfolgreichen Windausbeute in der zweiten Hälfte unseres Urlaubes scheint diese Jahreszeit für einen Surftrip nach Dänemark recht geeignet zu sein.

Wenn also das nächste Mal ein Hoch über Norwegen zusammen mit einem Tief über Deutschland oder Polen die Wetterkarte ziert, dann nichts wie ab auf die Piste und rauf in den Norden.....neben strahlendem Sonnenschein erwarten Euch mit ziemlicher Sicherheit frische Winde aus Osten.



       
   
   
   

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